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Merkmale streng christlicher und fundamentalistisch-evangelikaler Gemeinden

  • Autorenbild: Julia Neuenhagen
    Julia Neuenhagen
  • 12. Jan. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Jan. 2024



In meiner psychologischen Beratung und Begleitung von Menschen, die Teil streng christlicher und fundamentalistisch-evangelikaler Gemeinden sind oder waren, höre ich immer wieder, dass sich einige Menschen lange Zeit gar nicht bewusst darüber waren, dass sie eine Gemeinde besuchen oder von Kindesbeinen angehören, die eine fundamentalistisch-evangelikale Ausrichtung hat. Allein diese Erkenntnis ist für viele der erste Schritt, sich selbst und die eigenen Probleme und Schwierigkeiten besser zu verstehen und wohlwollender mit sich umzugehen.


Es geht mir nicht darum, alle Gemeinden über einen Kamm zu scheren. Die Bandbreite ist sehr groß und es müssen auch nicht alle Merkmale zutreffen. Ich halte es allerdings für äußerst wichtig, ein Bewusstsein für diese Gemeindestrukturen zu entwickeln, damit jede*r selbst beurteilen kann, ob er/sie Teil einer streng christlichen und fundamentalistisch-evangelikalen Gemeinde ist oder war.

Aus diesem Grund halte ich Aufklärung für so wichtig.


Merkmale streng christlicher und fundamentalistisch-evangelikaler Gemeinden:


  • Die Bibel wird wortwörtlich genommen.

  • Es wird von der Verbalinspiration der Bibel ausgegangen. Das heißt, den Autor*innen der Bibel wurde der Text durch den Heiligen Geist in die Feder diktiert.

  • Es gibt eine starke Jesuszentrierung. (What would Jesus do?)

  • Das Bekehrungserlebnis ist sehr wichtig.

  • Es wird dazu aufgerufen, einen bestimmten Anteil des Geldes zu spenden.

  • Es gibt homophobe Tendenzen.

  • Sex vor der Ehe ist verboten.

  • Ein patriarchales Familienbild ist vorherrschend.

  • Vor allem für Frauen gibt es Kleidungsvorschriften.

  • Einige Familien sind sehr kinderreich.

  • Abtreibung ist verboten.

  • Es gibt verbotene Literatur und Musik.

  • Hauskreise sind ein zentrales Element der Gemeinde.

  • Zeugnis vor der versammelten Gemeinde abzulegen, findet große Anerkennung.

  • Die Gottesdienstformen und Angebote erscheinen auf dem ersten Blick modern, inhaltlich sind sie aber sehr konservativ und rückständig.

  • Der Gottesdienst wird von einer Lobpreisband begleitet.

  • Die säkulare Welt wird als boshaft und verdorben bezeichnet.

  • Es wird in Zungen gebetet und prophetische Rede wird ernst genommen.

  • In Jugendgruppen gibt es eine starke Sozialkontrolle.

  • Der Glaube steht über den Fakten.

  • Angst wird instrumentalisiert, um die Mitglieder an die Gemeinde zu binden.

  • Gefühle sind ein zu überwindendes Übel.

  • Es gibt eine Art Jenseitssehnsucht.

  • Das Scheidungsverbot wird sehr ernst genommen.

  • Schwarz-Weiß-Denken ist stark ausgeprägt.

  • Starke Ausrichtung auf die Missionierung anderer Menschen.

  • Krankheit gilt als Folge der Sünde.

  • Sich außerhalb der christlichen Blase Hilfe für die Psyche zu holen, wird nicht gern gesehen.

  • In einigen christlichen Sekten ist es verboten, Geburtstag zu feiern oder bestimmte medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.


Welche Folgen und Auswirkungen es haben kann in einer derartigen Gemeinde aufzuwachsen oder wenn du zu einem späteren Zeitpunkt Mitglied wurdest, darum soll es im nächsten Blogbeitrag gehen.


 
 
 

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